Bildstöcke, Wegkreuze, Kapellen

Odenwaldstraße / Ecke Pfarrer-Adam-Haus-Straße

Bildstock aus Sandstein, die sogenannte „Beichtenmarter“, am Schaft die Jahreszahl 1862; im Aufsatz Relief der Kreuzigungsgruppe

Bergstraße

Bildstock aus Rotsandstein, 1710 von Hans Jörg und Johannes Lebküchner gestiftet; an der Säule Puttenkopf, im Aufsatz eine Pieta
(Dieser Bildstock stand früher an der Straße nach Trennfurt)

In der Waisenhausstraße am Anwesen Berninger

Bildstock aus Sandstein, 1711, im Aufsatz Relief einer Pieta

Einmündung Pfarrer-Adam-Haus-Straße / Waisenhausstraße (vor dem Pfarrzentrum)

Ursprünglicher Standort: In der Waisenhausstraße vor dem Schwesternhaus

Sandsteinsäule mit Steinfigur des hl. Josef, 1908

Nach der Schließung der Theresienschule wurde der Bildstock restauriert und vor dem Pfarrzentrum aufgestellt.

Am Schneesberg

Bildstock aus Sandstein für den 1990 ermordeten Klaus Berninger; in der Aufsatznische Relief der Kreuzigungsgruppe

Im Durchgang des Oberen Tores

Kruzifixus aus Holz; Korpus vermutlich 1668; Kreuz wohl 19. Jahrhundert

An der Kreuzung der Straße nach Seckmauern und des Feldweges vom Mittelgewann

Sogenanntes „Ruhkreuz“ aus Sandstein; Korpus aus Eisenguss; mit einer über der Straße am Feldrain stehenden Steinbank, 1729

Friedhof

Friedhofskreuz aus Rotsandstein von Bildhauer Brahm, Miltenberg, 1832 (Restauration 1988)

Wendelinuskapelle

Am südlichen Ende der Waisenhausstraße.
Die Kapelle wurde 1779/80 von Pfarrer Johannes Vitus Antonius Zöller auf dessen Gartengrundstück erbaut (Jahreszahl 1780 außen über dem Eingang).
Bescheidener Bau mit dreiseitigem Schluss ohne Chorausscheidung.
Seit 1954 wird diese Kapelle durch die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Erlenbach-Wörth genutzt.
Innenrenovierung 1974 und 2006.
Orgel mit 10 Registern von Fa. Walcker, Ludwigsburg (1947).
Im schiefergedeckten Dachreiter eine Glocke.
Grundfläche ca. 60 qm.
Eigentümer: Stadt Wörth am Main.

Hauskapelle in der Seniorenresidenz

Hauskapelle in der Seniorenresidenz der Arbeiterwohlfahrt
Einrichtung der nicht benedizierten Kapelle 1995
Tragbarer Altar aus Holz
Grundfläche ca. 25 qm
Eigentümer und Träger: Arbeiterwohlfahrt

Marienkapelle am Waldrand

„In der Nähe des Wörther Waldhauses hängt an der uralten ‚Mutter-Gottes-Eiche’ ein Madonnenbild“. So begann am 29. September 1992 ein Artikel im Main-Echo. Dieses „Muttergottesbild im Wörther Wald“ und seine Geschichte beschreibt Dr. Werner Trost im dritten Band seiner Wörther Chroniken.

Die Ursprünge der Errichtung die ses Marienbildes ge hen auf Pfarrer Theodor Scheuring zurück, der von 1910 bis 1949 als Seelsorger in Wörth wirkte und das Andachtsbild „Maria im Rosenhag“, gestiftet von Titus Wetzelsberger, auch segnete.

Nachdem Schreinermeister Julius Kaufer daraus ein Marterl, sowie eine davor stehende Kniebank fertigte, konnte es am 26. Mai 1932 „am Rande einer Waldlichtung im Bereich Bärntal-Hauberg“ (Trost, 544) an einer Eiche angebracht werden. Dieses Bild beschreibt, wie Pfarrer Theodor Scheuring seine Seelsorge verstand: „seine Pfarrkinder über die Liebe zur Natur zur Religion zu führen.“ (ebd.) So wurden dort seit 1932 regelmäßig Maiandachten und Oktoberrosenkränze gefeiert.

Die Schwägerin von Julius Kaufer Elisabeth Becker und Luise Orgeldinger pflanzten dort über viele Jahre hinweg Blumen und übernahmen wie viele andere Menschen nach ihnen die Pflege dieser Gebetsstätte in den folgenden Jahrzehnten.

„Bei der Wanderung zur Maiandacht am Muttergottesbild 1991 entstand der Gedanke, eine Kapelle zu errichten. Einen würdigen Standort für das mittlerweile verwitterte Marienbild und einen Andachtsraum, der Schutz vor schlechter Witterung bietet, wollte man schaffen. Der Frauenkreis Wörth und ihre engagierte Vorsitzende, Frau Isolde Elbert, verfolgten diesen Plan mit einer Begeisterung, die ansteckend wirkte.“ (ebd., 546) Die Stadt Wörth stellte das Grundstück zur Verfügung, Architekt Helmut Becker erstellte kostenlos den Bauplan, Rudi Klein den Rohbau. „Alle am Bau beteiligten Firmen stellten großzügig lediglich Teile der erbrachten Leistungen in Rechnung; viele freiwillige Helfer waren mit Eifer bei der Sache, und die Spenden flossen so zahlreich, dass die Kapelle fertig finanziert war, als die an Maria Himmelfahrt 1994 feierlich eingeweiht wurde.“ (ebd.)

Der damalige Regens des Priesterseminars und heutige Ständige Stellvertreter des Diözesanadministrators, Dr. Karl Hillenbrand, leitete die Segensfeier der Marienkapelle, die nicht nur dazu einlädt, „die Augen spazieren gehen zu lassen über das Maintal hinweg, sie deutet auch wie der Zeigefinger nach oben. Die Augen mögen sich satt sehen, Herz und Verstand sollen noch ein Stück weitergehen und den tragenden Grund von Mensch und Natur erfahren.“ (ebd., 541)

Das Muttergottesbild „Madonna im Rosenhag“

„Kleine Engelchen — rechts und links oben — raffen einen Vorhang zur Seite und geben so den Blick frei auf ein anmutiges, idyllisches Bild: Maria sitzt mit dem Kind in einem Garten vor einem Rosenspalier, umgeben von lieblichen spielenden, musizierenden Engeln. Keine dunklen Gestalten, keine abstoßenden Farben oder Formen, ja nicht einmal Details aus der Alltagswelt stören die Harmonie und den Frieden: Der Betrachter schaut geradewegs in das Paradies, in den Himmel hinein, der in zeitlosem, unvergänglichem Gold gemalt ist, von Strahlen durchzogen, die von der Dreifaltigkeit ausgehen.

Vor diesem Hintergrund sitzt mit wallendem tiefblauem Gewand auf einem Teppich von Veilchen, Gänseblumen und Erdbeeren die Gottesmutter Maria. Sie ist als Himmelskönigin dargestellt: mit einer prächtigen edelsteinbesetzten Krone, mit einem großen goldenen Glorienschein, mit einer hoheitlich edlen Gebärde und einer elfenbeinfarbigen Hautfarbe: Attribute einer überirdischen Erscheinung.

Dennoch wirkt die die königliche Maria menschlich vertraut auf den Betrachter. Ist sie doch mädchenhaft — bescheiden, ernst und in sich versunken gemalt — als Magd des Herrn, die ganz ihrer Aufgabe und Bestimmung lebt.

Maria ist nicht nur auf den Himmel hin ausgerichtet, sondern auch auf die Erde hin. ‚Humus“, d.h. Erde und ‚hu militas’, d.h. Demut, Erniedrigung gehören in der mystischen Gotteserfahrung der Dominikanermönche dieser Zeit zusammen.

Damit ist Maria Gleichnis, Vorbild für den Menschen, für die ganze Schöpfung. In der unscheinbarsten Blume, dem Veilchen oder Gänseblümchen, ist ‚Gott’ erfahrbar. Irdisches und Überirdisches gehören zusammen. Naturliebe und Frömmigkeit sind eins.

Das Sichtbare, in der Natur Erlebte weist über sich hinaus: das Blau des Veilchens spiegelt das Himmelsblau, das ‚die Farbe Mariens’ ist. Das Rot der kleinen Beeren und Rosen weist voraus auf die Wunden Christi, den Maria als Kind fürsorglich auf ihrem Schoß hält. ‚Du geheimnisvolle Rose’ heißt es in der Lauretanischen Litanei.

Diese Einheit von ‚naturalistischer Darstellung’ einerseits und symbolischer Aussage andererseits, dieses Durchscheinen von Personen, Dinge und Farben und die Darstellung Mariens als zugleich überirdisch entrückte Himmelskönigin und bescheiden-erdgebundenes Mädchen hat die ‚Ma donna im Rosenhag’ zu Stefan Lochners volkstümlichsten Werk werden lassen.

Der Maler hat das Bild um das Jahr 1450 als Andachtsbild geschaffen; dies verrät schon das kleine Format des Originals (51 x 40 cm), das heute im Wallraff-Richartz-Museum in Köln hängt. Stefan Lochner starb 1451 in Köln an der Pest.“
Dr. Werner Trost, S. 542f.

Literatur
Trost, Werner: Wörth am Main. Chronik einer fränkischen Kleinstadt. Band 3, Wörth, 1996
Main-Echo: Ausgabe Obernburg vom 29. September 1992, S. 17

Ein herzliches Dankeschön an Frau Erna Vornberger für das Bereitstellen des Materials.