Gemeinsame Erklärung der Deutschen Franziskanerprovinz und des Bistums Würzburg
Die Deutsche Franziskanerprovinz mit Sitz in München wird ihre Ordensniederlassung auf dem Engelberg in Großheubach im Landkreis Miltenberg zum 31. Juli 2024 aufheben. Die zwei dort lebenden Franziskaner werden in andere Gemeinschaften der Ordensprovinz wechseln. Die Gastronomie der Franziskaner-Klosterbetriebe auf dem Engelberg wird fortgeführt.
Hintergrund dieser Entscheidung der Provinzleitung ist der fehlende Ordensnachwuchs, durch den es
zunehmend schwerer fällt, die derzeit 26 Niederlassungen der Franziskaner in Deutschland angemessen
personell zu besetzen. Daher wurde bereits 2019 in einem ordensinternen Zukunftsprozess eine
Priorisierung der noch vorhandenen Standorte der deutschen Ordensprovinz vorgenommen. Aufgrund
dieser Priorisierung sowie aktuellen personellen Herausforderungen kam es jetzt zu der Entscheidung
der Provinzleitung, die Niederlassung auf dem Engelberg aufzugeben.
Bischof Dr. Franz Jung zeigte sich sehr dankbar für das Wirken der Franziskaner seit nahezu 200 Jahren
am Engelberg. Gleichzeitig bedauerte er sehr, dass mit dem Weggang der Franziskaner eine
jahrhundertelange franziskanische Tradition auf dem Engelberg zu Ende geht. „Die Franziskaner haben
die Wallfahrtsseelsorge am Engelberg geprägt und wichtige Impulse mit ihrem Dienst in der Seelsorge
gesetzt. Der Ordensgemeinschaft sage ich für ihren langjährigen treuen Dienst und für ihr Gebet am
Engelberg ein ganz herzliches ‚Vergelts Gott‘“, sagte Bischof Jung. Das Bistum Würzburg werde jetzt
klären, wie die Seelsorge für die Wallfahrer ab Herbst 2024 am Engelberg geregelt wird. „Wir setzen uns
das Ziel, wieder eine Ordensgemeinschaft für den Engelberg zu finden“, sagte Generalvikar Dr. Jürgen
Vorndran.
Seit 1828 leben, beten und wirken die Franziskaner auf dem Engelberg und betreuen vor allem die
Wallfahrer, die auf ihrem Weg nach Walldürn hier Station machen. Von 1630 bis zur Säkularisation
1803 waren die Kapuziner auf dem Engelberg tätig.