Hoffnung in dunkler Zeit

Kerzen im Fenster
Nikolaus-Glocke um 21 Uhr

Das Leben bremst, zum vierten Mal,
die Konsequenzen sind fatal,
doch bringt es nichts wie wild zu fluchen,
bei irgendwem die Schuld zu suchen,
denn solch wütendes Verhalten,
wird die Menschheit weiter spalten.

Viel zu viel steht auf dem Spiel,
Zusammenhalt, das wär‘ das Ziel,
nicht jeder hat die gleiche Sicht…
Nein, das müssen wir auch nicht…

Die Lage ist brisant wie selten,
trotz allem sollten Werte gelten
und wir uns nicht die Schuld zuweisen,
es hilft nicht, wenn wir uns zerreißen.

Keiner hat so weit gedacht,
wir haben alle das gemacht,
was richtig schien und nötig war,
es prägte jeden, dieses Jahr.

Für alle, die es hart getroffen,
lasst uns beten,
lasst uns hoffen,
dass diese Tage schnell vergeh’n
und wir in bess’re Zeiten seh’n.

Ich persönlich glaube dran,
dass man zusammen stark sein kann…
Für Wandel, Heilung, Zuversicht,
zünd‘ mit mir an, ein Hoffnungslicht.

Vielfach haben wir in den vergangenen Monaten gespürt, wie wichtig Zeichen und Symbole sind, gerade dann, wenn Berührungen und zärtliche Gesten nicht mehr möglich sind. Viele vermissen sie und leiden darunter. Denn dies zeigt unsere Zusammengehörigkeit in Familie und Freundeskreis, unsere Zuwendung, unsere Fürsorge auch darüber hinaus.

Deshalb ist es so wichtig, Zeichen zu setzen, neue Formen zu finden und zu leben. Denn sie können Mut machen, damit wir gerade in dieser dunklen Zeit unsere Hoffnung und unsere Zuversicht nicht verlieren. Vor allem für viele alleinlebende und einsame Menschen ist dies so wichtig.

Für uns in Wörth ist es unser Kirchenpatron, der heilige Nikolaus, der uns im Hause Gottes, unserer Pfarrkirche, immer wieder zusammenführt, auch in diesen Krisenzeiten.

Deshalb läutet ab sofort als hörbares Zeichen wieder jeden Abend um 21 Uhr für einige Minuten die St.-Nikolaus-Glocke. Dieses abendliche Läuten soll einladen zum Gebet. Jede und jeder kann es zu Hause tun. Auch dadurch wird Gemeinschaft spürbar, wenn wir wissen, dass auch andere um diese Zeit beten.

Gleichzeitig sind Sie alle herzlich eingeladen, als sichtbares Zeichen der Gemeinschaft eine brennende Kerze ins Fenster zu stellen.

Ihr Pfarrer
Wolfgang Schultheis