Traurig, aber voll christlicher Hoffnung auf Auferstehung,
und zugleich dankbar für vielfältige Dienste in unserer Pfarrei Wörth
und weit darüber hinaus.
Die Pfarrgemeinde St. Nikolaus nimmt Abschied und sagt Danke und Vergelte es Gott.
Einen kleinen Einblick in all das, was Frau Christiana Rosbach in ihrem Leben geleistet hat, zeigt die Ansprache auf, die Pfarrer Wolfgang Schultheis beim Empfang am Fest der Taufe Jesu im Jahre 2005 anlässlich der Überreichung der Osterkerze, der höchsten Auszeichnung der Pfarrei St. Nikolaus, gehalten hat.
Ja – und was ist nun mit der Kerze?
Die Verleihung der Osterkerze des vorvergangenen Jahres als höchste Auszeichnung unserer Pfarrgemeinde St. Nikolaus für einen Dienst im Verborgenen ist seit Jahren Höhepunkt eines jeden Empfanges am Fest der Taufe Jesu.
In diesem Jahr wird die Kerze verliehen an eine Frau, die ihrem christlichen Namen und ihrem Auftrag aus Taufe und Firmung alle Ehre macht.
Aus dem sozial-caritativen Dienst in unserer Pfarrgemeinde, in der Stadt Wörth und im Landkreis Miltenberg ist sie kaum wegzudenken, springt sie doch dort ein, wo keine Kranken- oder Pflegeversicherung sich zuständig wissen, wo Schicht- und Dienstpläne nicht greifen, weil sie – eigentlich professionelle – Dienste übernimmt, für die aber in unserer Gesellschaft kein Geld und vor allem keine Zeit mehr vorhanden sind.
Konkret: Auguste Thekla, wie sie mit weiteren Vornamen heißt, füttert jeden Abend zwei bis drei Stunden Senioren und bringt sie anschließend ins Bett.
Sie ist so fest eingeplant mit ihrem freiwilligen und ehrenamtlichen Dienst, dass sie sich wie hauptberufliche und bezahlte Mitarbeiter abmeldet, wenn sie einmal nicht kommen kann.
Tagsüber führt sie wie selbstverständlich alte Leute spazieren, geht mit ihnen zum Arzt, erledigt Einkäufe und übernimmt kleine Hilfsleistungen für sie.
Mit ihrem musikalischen Talent, das leider im Beruf nicht mehr gefragt war, erfreut sie nicht nur in der Chorgemeinschaft, sondern auch für sogenannte „Gute Zwecke“.
Wir sollten sie „Seelsorgerin“ nennen oder besser „Diakonin“, denn diese Dienste versieht sie auch beim Zuhören am Telefon oder bei den Menschen selbst.
Dass sie Kommunionspenderin ist, klingt fast schon als selbstverständlich, bei der Krankenkommunion in unserer Pfarrgemeinde und jeden Sonntagvormittag in der Seniorenresidenz.
Ihr Geburtsort Miltenberg hat es ihr angetan, auch wenn sie mit dem Fahrrad dorthin fährt — regelmäßig versteht sich, aber nicht zum Bummeln oder Shoppen, sondern um eine Schulfreundin zu besuchen, die im Rollstuhl sitzt. Mit ihr geht sie spazieren bzw. schiebt den Rollstuhl und pflegt sie oder fliegt mit ihr in den Urlaub und übernimmt dabei wie selbstverständlich Pflege und Betreuung rund um die Uhr.
Dank und Anerkennung an Frau Christiana Rosbach.
Heute sagen wir „Vergelt´s Gott“.
Der Herr schenke ihr die ewige Ruhe. Und das ewige Licht leuchte ihr.
Der Herr lasse sie ruhen in seinem Frieden. Amen.