Empfang der Pfarrei am Fest der Taufe Jesu

Ansprache von Pfarrer Wolfgang Schultheis
zum Empfang der Pfarrei St. Nikolaus

Entscheidungen haben Konsequenzen

Warum wir uns oft in unserem privaten Leben vor Entscheidungen drücken, wird dadurch deutlich, dass wir die Konsequenzen nicht sehen, nicht sehen wollen, aber oft auch gar nicht abschätzen oder tragen können. Und deshalb entscheiden wir uns nicht, weil wir Sorge vor den Konsequenzen haben. Wenn wir uns aber entscheiden, dann hat das Konsequenzen – für uns persönlich, für die Familie, aber auch weit darüber hinaus. Diese Erfahrungen durften, ja mussten wir im vergangenen Jahr in der großen wie in der kleinen Politik, in vielen gesellschaftlichen Zusammenhängen, aber auch in unserer Pfarrei St. Nikolaus erleben.

So begrüße ich Sie, liebe Ehrengäste, und Sie, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unserer Pfarrgemeinde sehr herzlich zum diesjährigen Empfang der Pfarrei St. Nikolaus am Fest der Taufe Jesu.

Taufe – das hat etwas mit Entscheidung zu tun, aber auch mit Konsequenz. Es ist eben nicht so, dass Christsein bedeutet, dass sich mir da ein großer Selbstbedienungsladen öffnet, wo ich nur zuzugreifen brauche, ohne selbst was einzubringen. Im Pfarrbüro und Pfarrhaus erleben wir das immer wieder – gerade bei Beerdigungen -, wenn Leute meinen, wir springen dann, wenn die Leute es möchten, vor allem dann, wenn der Verstorbene schon als eine Woche tot ist, sich aber dazwischen niemand bei uns gemeldet hat. „Wir“ – das ist das Stichwort.

Das „Wir“ sind mit Ausnahme von mir ausschließlich Ehrenamtliche: Küster für Kirche und Friedhof, Ministranten, Lektoren, Kommunionspender, Organist. Und dann funktioniert Beerdigung eben nicht auf Knopfdruck, sondern erst dann, wenn alles vom Pfarrbüro, sprich Luise Herbert, organisiert ist, denn andere stehen dafür ja nicht zur Verfügung. Ihr sei an dieser Stelle dafür und vieles mehr Dankeschön gesagt, dass sie oft auch außerhalb ihrer Bürozeit Beerdigungen organisiert.

Entscheidungen haben Konsequenzen

Das spüren wir auch heute Abend bei unserem Empfang. Wir stehen im „Jahr 1“ ohne Pfarrgemeinderat. Die Welt geht in Wörth zwar nicht unter, aber manches gibt es eben fortan nicht mehr oder eben anders – so wie der Empfang der Pfarrei heute Abend, wenn für manches eben einfach die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Pfarrgemeinderates nicht zur Verfügung stehen. Deshalb treffen wir uns hier im Nikolaus-Saal in einem anderen Rahmen. Und Pfarrversammlung mit Bericht der Tätigkeiten ist ebenfalls eine Einrichtung des Pfarrgemeinderates.

Für manche Aufgaben gibt es keine Ansprechpartner mehr, eine weitere wichtige Aufgabe des Pfarrgemeinderates, nämlich Mitarbeitergewinnung, fällt eben auch in bisheriger Form unter den Tisch.

Entscheidungen haben Konsequenzen

Das gilt auch für unser Pfarrzentrum. Lange wurde vom Pfarrzentrumsverwaltungsrat nach neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gesucht, welche eigenverantwortlich Aufgabenbereiche übernehmen. Ohne Erfolg. Auch Gespräche mit den Nutzern des Pfarrzentrums, sowie pfarrlichen Gruppen und Verbänden brachten keinen Fortschritt. Die Nicht-Wahl des Pfarrgemeinderates und damit die Nicht-Besetzung von zwei Positionen im Pfarrzentrumsverwaltungsrat veranlasste die Kirchenverwaltung, über die Zukunft des Pfarrzentrums nachzudenken. Denn wer aus der Pfarrei nutzt das Pfarrzentrum zu welchen Gelegenheiten?

Nach längeren Beratungen fiel die folgenreiche Entscheidung: Wir beenden die Vermietung für Veranstaltungen ab 2019. Nur noch regelmäßige Termine werden fortgeführt. Wir trennen uns von diesem Haus, weil es trotz voller Terminpläne des Hauses kaum kirchliche Nutzung und noch weniger ehrenamtliche Mitarbeiter gibt. Wir trennen uns, solange das Haus in einem guten Zustand ist und nicht über Jahre hinweg leer steht.

Es folgte vor Pfingsten ein Gespräch mit der Stadt Wörth und der Finanzkammer des Bistums, bei welchem erste sehr positive Ergebnisse erzielt werden konnten. Nach einer weiteren guten Beratung im Juli im Rathaus wurden erste Entwürfe für einen Erbbaupachtvertrag erstellt. Seitdem warten wir auf eine endgültige Antwort der Stadt, ob sie das Gebäude übernehmen will. Das Problem für uns: Die Zeit drängt, denn jeder Tag kostet uns Geld für Zins und Tilgung der Schulden. Und einige andere Interessenten am Gebäude warten auch auf Antwort. Aber wie gesagt: nicht das Geld ist das Bedrängende, sondern fehlende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Geld ist aber auch Verantwortung.

Und in einer Pfarrei ist die Kirchenverwaltung verantwortlich für die Finanzen. Im November fand die Wahl für die neue Amtsperiode statt. Ich finde es schon ziemlich schade, dass wir nur einen neuen Kandidaten für dieses wichtige Amt fanden. Gleichzeitig dürfen wir jedoch dankbar sein, dass wir dieses Gremium mit ordnungsgemäß durchgeführter Wahl überhaupt vollständig besetzen konnten. Denn sonst ginge es uns so wie manch anderen Gemeinden in unserem Bistum, wo nach nicht erfolgter Kirchenverwaltungswahl nun die Finanzen von einer Nachbar-Gemeinde aus mitverwaltet werden. Deswegen darf an dieser Stelle unseren neuen Kirchenpfleger begrüßen und vorstellen: Alois Gernhart.

Verantwortung hat unsere Kirchenverwaltung vor allem für unsere Pfarrkirche. Und dort tat sich im vergangenen Jahr einiges. Die Erneuerung der Glockenjoche und Schallläden konnte dank der vielen großzügigen Spenden gut abgeschlossen werden, das Putzen der Orgel mit vielen kleinen Erneuerungen und Instandsetzungen konnte rechtzeitig vor Weihnachten zum Ende gebracht werden. Die finanzielle Abrechnung wird allerdings noch ein paar Wochen dauern. Doch auch hier gilt es Danke und Vergelt´s Gott zu sagen den vielen Spenderinnen und Spendern, welche dieses alle Generation einmal stattfindende Projekt ermöglicht haben.

Im Moment läuft die Umgestaltung des Pfarrhofes. Denn wir benötigen nach der Veräußerung des Pfarrzentrums Stauraum, welcher im Anbau des Pfarrhauses untergebracht werden soll.

Weitere anstehende Aufgaben rund um Kirche und Pfarrhaus bleiben: der Liedanzeiger, die Mikrofonanlage und als besonderes Schmankerl das Aufstellen der Muttergottes-Statue aus dem Mädchenheim, sowie einer alten Glocke aus der Wolfgang-Kirche. Dazu wird derzeit ein Entwurf von Alois Straub gefertigt.

Während im Theresienpark die Arbeiten vorangehen, wurde auch rund um die Kirche einiges getan. Der Feuerwehr sei Dank für das Fällen zweier Bäume, die nicht mehr standfest und marode waren.

Danke gilt es an dieser Stelle einem Menschen zu sagen, der sich über viele Jahre hinweg ehrenamtlich rund um die Kirche um die Außenanlagen kümmerte. Dieses freiwillige Engagement verdient hohes Lob: Rudi Bauer.

Kirchenverwaltung bedeutet Verantwortung, Verantwortung für Bestehendes, Gegenwärtiges und Zukünftiges. Und es hat oft mit Zahlen zu tun. Solange sie positiv sind, freut sich jeder – doch allzu oft werden sie rot und drücken.

Positiv zu sehen und wirklich dankbar dürfen wir sein für die großen Spenden des Jahres:

Kirchgeld: 6.297 Euro

Caritas Frühjahrs- und Herbstsammlung: 2.762 Euro

Adveniat: 1.085 Euro

Drücken tut der Schuldenstand, der aus der letzten Sanierung des Pfarrzentrums resultiert und erst mit dessen Veräußerung sich auflöst. Denn da keine Gewinn bringenden Veranstaltungen im Pfarrzentrum mehr stattfinden, tun seit Jahresbeginn die Schulden richtig weh.

Insgesamt stehen wir mit Stand Jahresbeginn mit 357.597,61 Euro in der Kreide. Deshalb muss im ersten Quartal eine Lösung gefunden werden.

Sternsinger-Aktion

Traditionell beginnt das neue Jahr mit unseren Sternsingerinnen und Sternsingern. Am Fest der Erscheinung des Herrn ziehen sie nach der Aussendung im Gottesdienst durch die Straßen und bringen den Segen Gottes hinein in die Häuser und Wohnungen. Während andere Gemeinden wegen Mangel an Kindern und Jugendlichen immer mehr Straßen und Häuser nicht mehr ansteuern können oder nur noch auf Vorbestellung kommen, können wir einen neuen Rekord verbuchen, auf den ich mächtig stolz bin.

Denn wir haben es wieder geschafft, 18 Gruppen zusammenzubekommen, was zum größten Teil Verdienst von Luise Herbert ist, die seit Allerheiligen Kinder und Jugendliche angesprochen und geworben hat. Dazu kommen Jugendliche und Erwachsene im Hintergrund, die sich um Organisation, Verpflegung, Fahrdienste usw. gekümmert haben. Und in diesem Jahr dürfen wir sehr dankbar sein all den Frauen, die ganz spontan zugesagt haben, Wäsche zu waschen. Das nasskalte Wetter forderte seinen Tribut.

Danke allen, die an dieser Aktion beteiligt waren!

Neuer Rekord ist das, was unsere Sternsingerinnen und Sternsinger für die Straßenkinder in La Paz in Bolivien gesammelt haben. Über das Kindermissionswerk in Aachen können wir in diesem Jahr stolze 7.144,51 € überweisen.

Danke allen Spenderinnen und Spendern!

Erstkommunion

So manche Sternsinger waren in diesem Jahr das erste Mal dabei – unsere Kommunionkinder. Sie sind jedes Jahr rund um Weihnachten ordentlich gefordert. Denn am Heiligen Abend führten unsere Kommunionkinder – angeleitet von den Eltern – wieder ein wunderschönes und anspruchsvolles Krippenspiel im Gottesdienst auf, wofür wir dankbar sein können. Auch die Vorbereitungen für den Erstkommunion-Gottesdienst laufen bereits. Unter der Statue des hl. Josef in der Pfarrkirche können die das Motto bereits lesen und die einzelnen Kinder bestaunen, welche gemeinsam unterwegs in einem Boot sind.

Firmkurs

Begleitet wurden manche Gruppen der Sternsinger auch in diesem Jahr von den Firmlingen, die in diesem Jahr auch eigene Gruppen bildeten. Der diesjährige Firmkurs läuft – hier gilt ein ganz großer Dank an Siamaris Bürgel, die seit gestern in ihrer Heimat Panama weilt, um dort Papst Franziskus beim Weltjugendtag zu begrüßen.

Eine wichtige Aufgabe des Firmkurses besteht Jahr für Jahr darin, bei verschiedenen Praktika die Gemeinde in unterschiedlichen Facetten kennenzulernen. Wer sich dabei auszeichnet, soll geehrt und bedankt werden – und das in der Öffentlichkeit. Denn so lernen Jugendliche bereits früh, was es heißt, Verantwortung zu übernehmen für sich und auch für andere.

Aus dem vorjährigen Kurs dürfen wird daher heute auszeichnen:
Lea Hoyer
Linda Miele
Matteo Tabak
Hannah Wörner

Ministranten

Die Leitung der Ministrantinnen und Ministranten hat in diesem Jahr beschlossen, allen gleichmäßig zu danken und sie am kommenden Sonntag nach dem Gottesdienst zu Spiel, Essen und Spaß einzuladen. Und unser seit Jahren Fleißigster, Felix Herbert, möchte eh keinen Pokal. Also bleibt Danke zu sagen unseren 20 Ministrantinnen und Ministranten, die zusammen 695 Gottesdienste „erdient“ haben. Dabei hat Felix es auf 119 Dienste (das sind gut 2 Gottesdienste pro Woche), Sophie Grundmann auf 102 und Carolin Czapla auf 75 Gottesdienste gebracht. Für manch Erwachsenen könnte das Vorbild und Ansporn sein.

Kirchendienste

Ach ja – Gottesdienste: Die könnten all nicht stattfinden ohne unsere Küster Walburga Bauer, Richard Hofbauer und Juliana Wolfstetter, den Putz- und Schmückdienst, den Lektoren, Kommunionspendern und Organisten.

Vor einem Jahr suchte ich an dieser Stelle Menschen, die dafür sorgen, dass unsere Pfarrkirche wieder täglich geöffnet und abends geschlossen wird. Der Aufruf war nicht vergebens. Inzwischen wechseln sich bei diesem Dienst zusammen mit den Küstern ab: Walburga Bauer, Christiane Herrmann, Rosemarie Klöckner, Silvia Merkle, Jutta Zeiler.

Danke für die Bereitschaft und diesen Dienst.

Pfarrbüro und Verwaltung und darüber hinaus

Ein Dankeschön gilt an dieser Stelle Luise Herbert im Pfarrbüro, nicht nur für das, was Aufgabe ist, sondern auch für so vieles, was sie nebenbei, ehrenamtlich wie unter anderem im Erstkommunionkurs, und vor allem außerhalb der Arbeitszeiten macht, damit anderes stattfinden kann.

Danke an alle, die die vielen Briefe zu den unterschiedlichsten Gelegenheiten falten, tüten und austragen: Caritas, Kirchgeld und im vergangenen Jahr zwei Wahlen.

Wer sich auch immer wieder beschwert, dass er etwas nicht bekommt oder etwas später, darf gerne mithelfen, damit es besser wird.

Danke für alle Zusammenarbeit mit so vielen auf unterschiedlichen Ebenen: in der Pfarrei, im Mainbogen-Verbund, in der Ökumene – gerade auch über Landesgrenzen hinweg, in der Notfallseelsorge und Krisenintervention.

Entscheidungen haben Konsequenzen für den Pfarrgemeinderat

Dieser Satz prägt auch die folgenden Verabschiedungen.

Kein Pfarrgemeinderat im Frühjahr gewählt. So gilt es heute der ehemaligen Vorsitzenden, Frau Martina Philipps, Danke zu sagen für die gemeinsamen Wege und Ziele, für den Einsatz für die Pfarrei und darüber hinaus, für Ideen und ihre Umsetzung, für Planung und Ausführung. Im Familiengottesdienstkreis bleiben Sie uns ja erhalten. Danke und Vergelt´s Gott für den Einsatz im Pfarrgemeinderat.

Pfarrzentrumsverwaltungsrat

Kein Pfarrgemeinderat heißt auch: keine Delegierten in den Pfarrzentrumsverwaltungsrat. Deshalb dürfen wir heute auch zwei Mitgliedern für all ihren Einsatz und ihren Dienst in den vergangenen Jahren danken, ohne die vieles nicht möglich gewesen wäre:
Anni Braun
Monika Ott

Wahlen sind Entscheidungen und bringen Wandlung: Kirchenverwaltung

Mit der Neuwahl der Kirchenverwaltung im November sind drei langjährige Mitglieder ausgeschieden. Zwei davon waren 18 Jahre, also 3 Wahlperioden im Amt. In dieser Zeit waren sie in unterschiedlichen Aufgaben federführend, sei es für das Pfarrzentrum oder als Ansprechpartner für die Pfarrkirche. In dieser Zeit wurden wichtige Entscheidungen getroffen, viele große und kleine Baumaßnahmen beraten, beschlossen und abgewickelt. Doch die vielen Aufgaben, die im Hintergrund sind, sieht ja oft keiner, sind aber notwendig, damit das große Ganze funktionieren kann.

Deshalb sei an dieser Stelle ein ganz herzliches Dankeschön und Vergelt´s Gott für alle Mitarbeit und Zusammenarbeit gesagt an

Waltraud Schirm und Werner Roth

Kirchenpflegerin

Ich bin ja schon eine Weile Pfarrer hier in Wörth. Aber ich entsinne mich noch an den Tag, als ich als Kaplan von Haibach und ernannter Pfarrer von Wörth hierher kam und von Pfarrer Konrad Frohmüller ins Pfarrhaus eingeladen war. Da wurden mir nicht nur die damaligen Pfarrgemeinderatsvorsitzenden Ursula Proft und Günter Ühlein vorgestellt, sondern auch die Kirchenpflegerin. Und sie ist es bis zum heutigen Tag. 30 Jahre – 6 Wahlperioden hat sie dieses Amt als Nachfolgerin von Heinz Zoll ausgeübt. Ihren schon legendären Spruch „Wir haben kein Geld“ hörten wir in der Kirchenverwaltung sehr oft. Sie schaffte es immer wieder, genug Geld zusammenzubekommen, um Rechnungen zu bezahlen und neue Projekte anzugehen. Und in all diesen Jahren wurden wahrlich viele Projekte gestemmt: drei Renovierungen und Erweiterungen des Pfarrzentrums, unzählige kleinere und größere Baumaßnahmen in und rund um die Kirche. Doch den vielen Kleinkram sieht auch hier kaum einer: Überweisungen und Buchungen der Kirchenkasse, Jahresplanung und Jahresabschlüsse, jährliche Zusammenstellung der Stiftungsgottesdienste, Abrechnungen zusammen mit dem Pfarrbüro und und und.

Und – das alles für ein Dankeschön und Vergelt´s Gott, unentgeltlich, zum Wohle der Pfarrgemeinde und zum Lobe Gottes.

Die höchste Auszeichnung der Pfarrei hat sie bereits vor Jahren erhalten, heute ist eine bescheidene Ehrung durch die Diözese fällig. Es ist nur eine Anstecknadel und eine Urkunde – dazu aber unser aller Dank und unsere Anerkennung für diese Lebensleistung:
Karin Geske

Osterkerze als höchste Auszeichnung der Pfarrei

Nein – von all den bisher genannten bekommt in diesem Jahr keiner die höchste Auszeichnung der Pfarrei St. Nikolaus – die Osterkerze. Diese hier, die in diesem Jahr verliehen wird, hat auch für mich eine besondere Bedeutung. Denn das Motiv des Auferstandenen, welches auf der Kerze abgebildet ist, war auch auf dem Sterbebildchen meiner Mutter abgedruckt.

Die Auszeichnung mit der Osterkerze – so hatten wir es vor vielen Jahren einmal im Pfarrgemeinderat beschlossen – soll vorrangig an eine Person gehen, die nicht im Vordergrund steht, sondern an jemanden, der im Stillen und Verborgenen viel Gutes für andere und unsere Pfarrgemeinde tut.

Solch einen bescheidenen Menschen haben wir auch in diesem Jahr gefunden.

Der gute Geist im Hintergrund. Nicht viel reden, sondern anpacken, wenn man gebraucht wird. Egal, welche Anfrage kommt: Ja, ich bin bereit – hilfsbereit. Immer an andere denken, vielleicht manchmal zu wenig an sich selbst – und vor allem: immer gut drauf, gut gelaunt. Dazu sehr gläubig: jeden Sonntag im Gottesdienst in der Kirche.

Eine Frau. Kuchenbäckerin – nein: wundervolle Torten, die für andere zum Genießen gespendet werden. Ob das nicht auch mal ein Beruf gewesen wäre? Beim Waschen der Sternsingerkleider: natürlich ohne Frage dabei.

Und bei der Erziehung von Kinder und Enkel hat das wohl abgefärbt. Denn sie hat eine ebenso hilfsbereite Tochter. Bei den Enkeln hat es bei so manchen Eigenschaften etwas länger gebraucht, bis sie sich auch da entfalteten und beide Verantwortung übernahmen bei den Ministrantinnen und Ministranten.

Bei den Nachforschungen über all ihre Tätigkeiten gestaltete es sich als sehr schwierig, ja am Ende sogar als unmöglich, herauszubekommen, wie lange sie einen Dienst in unserer Pfarrkirche schon ausübt. Natürlich ehrenamtlich, freiwillig, unentgeltlich – für Gottes Lohn eben. Gefühlt schon immer ist sie zur Stelle, wenn in der Kirche geputzt und gesäubert wird, wenn andere mal wieder ihren Dreck hinterlassen haben:
Frau Gertrud Krinke.

Was an diesem Abend bleibt, ist ein herzliches Dankeschön Ihnen allen, Ihren Familien und Freunden für all Ihr Engagement, Ihre Mitarbeit und Ihren Einsatz zum Wohle aller in St. Nikolaus.

Danke sage ich allen, die es ermöglicht haben, dass wir heute Abend hier miteinander feiern konnten. Um auch ihnen die Arbeit etwas zu erleichtern, bitte ich Sie, beim Zusammenräumen etwas mitzuhelfen.

So wünsche ich uns allen jetzt noch einen schönen Abend und Ihnen allen ein gesegnetes und gesundes 2019.

Wolfgang Schultheis

Danke für all die Bilder an Reiner Ott