Liebe Gemeindemitglieder, liebe Leserinnen und Leser,
Stille liegt über der Kirche, denn sie sind verstummt. Nein – es ist nicht Karfreitag, wo sie alljährlich zum Gedenken an Leid und Tod Jesu ihren Dienst einstellen. Dieses Mal ist es so von uns gewollt. Sogar zum Geburtstag der Kirche, am Kirchweihfest, werden sie in diesem Jahr nicht läuten.
Ein Auto der Firma Perner aus Passau vor der Kirche, die Schallläden ausgebaut, die Glocken abgehängt und im Turm auf einem Zwischenboden abgestellt. Es ist soweit: die Erneuerung der Glockenjoche und der Schallläden hat begonnen. In den kommenden Wochen werden die Firma Perner aus Passau und die Firma Ackermann aus Mönchberg tätig sein.
Ihre Spendenbereitschaft mit Zuwendungen von inzwischen
27.630,00 Euro,
sowie die Zusage der Diözese von 40.000,00 Euro machen die Bauausführung bereits jetzt möglich, welche die Kirchenverwaltung Ende Juli mit den entsprechenden Beschlüssen auf den Weg gebracht hatte. Herzlichen Dank für alle Unterstützung! Im Internet auf unserer Homepage können Sie Bilder von der Aktion sehen.
Auch bei Orgel geht es weiter, damit die Generalüberholung und Grundreinigung Gestalt annehmen kann. Das Bistum hat uns für das kommende Jahr 10.000 Euro in Aussicht gestellt.
Ihre Spenden belaufen sich inzwischen auf
13.150,00 Euro.
Damit haben wir es fast geschafft, damit wir auch bei diesem Projekt starten können. Bitte helfen Sie uns hierfür noch ein wenig weiter, damit wir baldmöglichst auch hier die Aufträge vergeben können. In den nächsten Wochen werden wir Kontakt mit dem zuständigen Regionalkantor aufnehmen, der das Orgel-Projekt begleitet.
Zifferblatt und Zeiger der Kirchturmuhr saniert
Das Zifferblatt der Kirchturmuhr, sowie die Stunden- und Minutenzeiger erstrahlen in neuem Glanz. Die Stadt Wörth am Main als Baulastträgerin der Kirchenuhr ließ in den vergangenen Tagen Zifferblatt und Zeiger der Uhr restaurieren.
Eindrücke des Arbeitsablaufes in luftiger Höhe, dazu bei kaum enden wollendem Regen, zeigen Bilder auf der Homepage.
Die Pfarrei St. Nikolaus sagt DANKE an Bürgermeister Andreas Fath, sowie dem Stadtrat für diese Baumaßnahme.
Ökumene, Reformation und Danke zum Abschied
500 Jahre Reformation – das lang vorbereitete Jubiläum erlebt in diesem Monat seinen Höhepunkt. Erinnerung an ein historisches Ereignis von weltverändernder Kraft – und noch viel mehr. Doch der Geist der Reformation hat und muss immer wieder neu Grenzen überschreiten, um nicht zu verstauben, um nicht museale Patina anzusetzen. Denn wären Wort und Tat des Augustinermönches Martin Luther, die darauf folgende politische Reformation nur ein Ereignis von vor 500 Jahren in Wittenberg, wir müssten uns wahrlich nicht daran erinnern. Doch die Reformation hat schnell die Grenzen des kleinen mitteldeutschen Städtchens, die Grenzen des damaligen deutschen Reiches, die Grenzen Europas überschritten. Und der Geist der Erneuerung muss lebendig bleiben, jeden Tag neu. Nicht umsonst hat man dieses Jahr nicht nur zu einem „Luther-Jahr“, sondern vor allem auch zu einem „Christus-Jahr“ ausgerufen.
Reformation damals war auch die Antwort auf eine reformunfähige Kirche und hat – Gott sei es geklagt durch Spaltung und Trennung – auch unsere „katholische“ Kirche verändert.
Veränderung und Erneuerung waren und sind somit keine Privilegien der evangelischen Kirche, sondern in ihnen ist der Heilige Geist in allen Konfessionen lebendig – hoffentlich für die auf dem Weg aufeinander zu.
Wege zueinander finden ist aber nicht alleine die Aufgabe der Profis, der Reformatoren, der Kirchenleitungen, der Päpste und Bischöfe, der Hauptamtlichen, sondern Aufgabe eines jedes Christen. Und: Veränderung und Erneuerung beginnt nicht an den Kirchentüren, sondern bei mir selbst.
Viele gemeinsame Wege sind wir gegangen in den letzten Jahren. Und es waren nicht immer nur die großen Ereignisse wie die gemeinsame Fahrt auf den Spuren Martin Luthers im vergangenen Jahr. Ich denke besonders auch an die mich sehr beeindruckenden ökumenischen Gottesdienste zu Pfingsten, an viele Schulgottesdienste und gemeinsame Segnungen – nicht zuletzt an so manche nette, auch persönliche Gespräche bei unserem vierteljährlichen ökumenischen Frühstück.
Doch nun heißt es dankbar Abschied nehmen von Marjaana Marttunnen-Wagner und Hannes Wagner, die eine Pfarrstelle in Regensburg übernehmen. Im Namen der Pfarrei St. Nikolaus, aber auch persönlich, wünsche ich Ihnen Gottes Segen für diese neue Aufgabe.
Ganz irdische Probleme
Oft wurde ich schon in den vergangenen Wochen und Monaten darauf angesprochen, dass in den Fugen zwischen den Bodenplatten rund um die Kirche das Unkraut wuchert. „Man müsste mal was machen…“, so ist dann gleich im nächsten Satz zu hören. Ja ich weiß, „man“ müsste mal, nur dieser „man“ steht leider nicht in unserer Pfarrkartei, damit ich ihn darauf ansprechen könnte.
Konkret: Der Einsatz chemischer Mittel ist verboten – alle anderen Methoden bedeuten Handarbeit. Unseren Küstern ist diese Arbeit nicht zuzumuten – übrigens ähnlich wie das stetige Beseitigen von Taubenexkrementen am Behinderteneingang -, viele bereits tätige Ehrenamtliche sind im Pfarrzentrum beschäftigt und andere haben sich noch nicht gemeldet. Also wenn Sie eine sinnvolle Lösung wissen, lassen Sie es mich gerne wissen.
Die Beseitigung des „Taubendrecks“ auf dem Dachboden der Kirche übernimmt in den nächsten Wochen eine Fachfirma. Die Kosten dafür betragen ca. 3.000 Euro.
Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Zeit
und grüße Sie sehr herzlich
Ihr Pfarrer
Wolfgang Schultheis